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Die Siedler in Neusath bei Nabburg

Am 6.10. fuhren die Siedler auf Einladung Ihres Patenvereins aus Eslarn nach Neusath bei Nabburg, um gemeinsam das dortige Museumsdorf zu erkunden.

Aufgeteilt in zwei Gruppen, geführt durch kundige Führer, tauchte man ein in das Leben der „guten, alten Zeit“.

Bereits im ersten Gehöft erfuhr man, dass diese Zeit alles andere als gut war, sie war hart, geprägt von schwerer Feld- und Hofarbeit, das Essen war einseitig und nicht gerade abwechslungsreich. Kinderarbeit war kein Vergehen, sie war unbedingt notwendig um der vielschichtigen Arbeit Herr zu werden. 10 bis 16 Kinder waren keine Seltenheit und man hatte alle Mühe um die Familie ausreichend über das Jahr mit Nahrung zu versorgen. Drei Generationen unter einem Dach hatten ihre vielschichtigen Arbeiten zu erledigen, so hatte beispielsweise die Bäuerin neben Koch- und Haushaltsarbeiten noch die Viehfütterung, Melken, Buttern, die Arbeit im Kräuter- und Gemüsegarten, das Einkochen der Wintervorräte und vieles mehr zu erledigen. Für Kindererziehung war da keine Zeit, das lief nebenher.

Die Gruppen besichtigten unterschiedliche Gehöfte, sei es ein Egerländer Hof, ein Stiftsländer oder Neumarkter, zu allen wußte Josef, der Führer, anschaulich zu berichten.

In den Stallungen waren lebende Tiere der damaligen Rassen untergebracht, im Freigelände liefen Gänse, Hühner, sogar Pfauen waren zugegen.

Josef wusste viele Geschichten zu berichten, von den alten Eigentümern des Hofes und deren Leben.

Von Neusath ging es zu einer Gastwirtschaft in Altendorf, dort war bereits reserviert. Das Mittagessen war hervorragend, übereinstimmend wurde gesagt, selten habe man besser gegessen als dort, es war schlichtweg Spitze.

Nach dem guten Essen und einem Erfahrungsaustausch über das bereits Erlebte fuhr man weiter nach Kulz, um den dortigen Moorlehrpfad zu begehen. Viele Informationstafeln erklärten nicht nur die Flora und Fauna des Moors, es wurde auch das Leben dort mit Torfstich und Forstwirtschaft erläutert.

Seit den 50er Jahren ist das Kulzer Moos ein Naturpark. Der Torfstich und andere Waldnutzung wurden verboten. So konnte man bei schönstem Herbstwetter das größte Moor der Oberpfalz als nun „naturbelassen“ erleben.

Nach dieser Wanderung musste man den Heimweg antreten, nicht ohne einen „Einkehrschwung“ in Bodenwöhr.

Es war ein wunderschöner Tag, man sah viel Nachdenkliches, erlebte die Natur in ihrer schönen Form und das kulinarische ergänzte wunderbar das Programm.

Wir danken den Eslarner Freunden für ihre Organisation.

 

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