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„Das Paradies, das nie zur Ruhe kommt.“ spannend war er, der Vortrag von Peter Grießhammer am 28.04.2017 im Hotel am See

28. 04. 2017

Im Rahmen einer Vortragsreihe mit verschiedensten Themenbereichen hatte die Siedlergemeinschaft am 28.04.2017 zu einem Vortrag von Peter Grießhammer über „Das Paradies, das nie zur Ruhe kommt“ geladen. Gerne wollte man an diesem Abend gemeinsam mit den Gästen sich über die  Geschichte des Isalm sowie Ursachen und Hintergründe der unterschiedlichen Konflikte innerhalb und außerhalb der Religionsgemeinschaft erfahren.
Peter Grießhammer hat sich in vielen Jahren ein enormes, ausgezeichnetes Wissen erarbeitet und durch seine Reisen in das frühere Osmanische Reich angereichert. Um den gespannten Zuhörern den Einstieg in diesen interessanten Vortrag zu erleichtern,  ließ Peter Grießhammer gleich zu Anfang seines Vortrags eine Flasche mit arabischem Wüstensand durch die Tischreihen reichen. Das Zweistromland um die Flüsse Euphrat und Tigris im heutigen Irak ist seit Jahrtausenden eine Gegend über die man spricht. War es vor fast 3000 Jahren mit den ersten Siedlungen und städtischen Kulturen einer der Wiegen der Menschheit, die sich über den gesamten Vorderen Orient ausbreitete. So ist es heute ein Brennpunkt religiöser, gesellschaftlicher und sozialer Konflikte und nicht zuletzt auch der Austragungsort vorherrschaftlicher Auseinandersetzungen mit unterschiedlichen Motiven der Initiatoren, so einführend dann die Worte des Referenten.
Der Vordere Orient war in vorchristlicher Zeit eine Ideenwerkstatt für neue technische und medizinische Erkenntnisse und schuf sich Strukturen staatlicher Verwaltung. Mit dem Beginn der Verbreitung des Islam im 7. Jahrhundert nach Christus zeigte sich bald, dass diese Region doch eine ganze Reihe von Gemeinschaften mit oft sehr unterschiedlichen religiösen Ansichten beherbergte. Trotzdem nahm die Islamische Kultur und Wissenschaft lange Zeit eine führende Rolle in einem großen Teil der damals bekannten Welt ein. Während wir im Abendland noch glaubten, dass die Pest eine Strafe Gottes sei, wussten die islamischen Ärzte längst um die Bedeutung von Hygiene.
Peter Grießhammer verwies auf die geschichtlichen Zusammenhänge zwischen Bibel und Koran: Adam und Eva, der Erzengel Gabriel als den Boten Gottes oder der Stammvater Abraham kennen sowohl Christen wie auch Muslime aus ihrer religiösen Tradition.

Laut islamischer Lehre verpflichtete Gott Adam und seine Kinder, sich ihm zu unterwerfen und ihm allein zu dienen (Sure 36,60-61). Jeder Mensch ist daher von Natur aus Muslim, der Islam die schöpfungsgemäße Religion (vgl. Sure 30,30).
Weil die Menschen dennoch immer wieder vom Weg Gottes abwichen, sandte Gott Propheten. Sie waren Verkündiger seiner Botschaft an ein besonderes Volk oder auch an die ganze Menschheit. Den Propheten wiederum vermittelte der unendlich ferne Gott seine Botschaft durch Engel. So soll der Prophet Mohammed seine Offenbarungen jeweils durch den Erzengel Gabriel erhalten haben.
Mohammed ibn 'Abd Allah ibn 'Abd al-Muttalib ibn Haschim ibn 'Abd Manaf al-Quraschi war ein islamischer Prophet und Religionsstifter des Islam, der als zeitlich letzter der 25 islamischen Propheten und Empfänger des Korans von Muslimen als Offenbarung Gottes verehrt wird. Er wurde nach dem damals verwendeten julianischen Kalender um 570 in Mekka in Arabien (heute Saudi-Arabien) geboren und starb am 8. Juni 632 mit 62 Jahren in Medina. 2017 jährt sich sein Geburtstag zum 1447. Mal.

Nach seinem Tod gab es gewaltige Machtkämpfe um seine Nachfolge. Schließlich gewannen die religiösen Eiferer die Oberhand und schürten in dem Knäuel von islamischen Glaubensrichtungen Konflikte.
Einige europäische Nationen lieferten durch ihr Kolonialstreben und der damit oft verbundenen Unterdrückung und Ausbeutung der Einwohner ihren Beitrag, dass sich der Nahe Osten langsam zum Pulverfass entwickelte. Als vor gut 100 Jahren dort gewaltige Erdölvorkommen entdeckt wurden, die den Energiehunger der Industrienationen decken sollten, war die Lunte angezündet.
Und trotzdem sind wir hier mitten im Paradies, das sich nach Meinung von Experten irgendwo im Zweistromland zwischen der Südtürkei und dem Persischen Golf befunden haben muss, so Peter Grießhammer am Ende seines spannenden Vortrags. Wegen des großen Interesses der Gäste versprach der Referent gerne, dieses spannende Thema in einer weiteren Veranstaltung zu vertiefen.  Die SGN bedankt sich bei Peter Grießhammer für diesen äußerst informativen Abend und bei den Gästen für das große Interesse.

 

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